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Konzertreise nach Polen

„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.“

Nach vielen Jahren war es endlich wieder so weit, die STÜBAphilharmonie auf Konzertreise. In diesem Jahr 2023 zog es uns nach Polen, um dort Land und Leute kennenzulernen und gemeinsam mit einem ansässigen Chor einige schöne Konzerte zu geben.

Die Vorbereitung war, wie bei jedem derartigen Unterfangen, sehr aufwendig. Es wurden Kooperationen aufgebaut, Partner ins Boot geholt, Programme und Pläne gestaltet, Verträge verhandelt und Förderer angeworben. Sogar die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth MdB, konnten wir als Schirmherrin für dieses Projekt gewinnen.

Ende Juli 2023, war es dann so weit. Das Orchester traf sich mit Sack und Pack an einem zentralen Ort in Deutschland, um dann mit zwei Reisebussen in die schöne Kashubei südlich von Danzig zu fahren. Dort begegneten wir zum ersten Mal dem DoZa-Chor aus Danzig, der eigens für dieses Projekt gegründet wurde.

In einer idyllischen Ferienanlage am See, studierten wir unter der Leitung von Javier Huerta Gimeno, einem aufstrebenden Dirigenten aus Weimar, ein abwechslungsreiches internationales Programm ein. Neben den Proben, war auch ausreichend Zeit zum Baden, Bootfahren und Geselligkeit zwischen deutschen und polnischen Teilnehmer*innen. So wurde die Probenphase trotz intensiver musikalischer Arbeit für alle zu einer entspannten und erlebnisreichen Urlaubswoche.

In der zweiten Woche ging es dann auf Konzertreise. Freudig aufgeregt wurden wir in Kóscierzyna empfangen, wo uns der Kulturdirektor Jan Dittrich mit seinem Team großartig unterstützte und in der ganzen Umgebung für unser Konzert geworben hatte. Somit war die Kirche Parafia Swietej Trójcy bis auf den letzten Platz gefüllt und das Publikum begeistert – ein gelungener Auftakt der Konzerte.

Für die nächsten beiden Konzerte reisten wir nach Danzig, die Tourismusmetropole der Region. Da wir einen Tag Freizeit hatten, planten wir kurzerhand etwas Straßenmusik inmitten der Altstadt, um für unsere Konzerte zu werben. Was für ein Spaß, mit circa 30 Musiker*innen einfach in der Fußgängerpassage aufzutauchen und ein paar kurze Stücke zu spielen. Unsere Kinder verteilten derweil eifrig Flyer für die Konzerte, sodass wir innerhalb eines Nachmittags über tausend Menschen erreichten, von denen sicher auch der ein oder andere zum Konzert kam.

Und tatsächlich war auch das nächste Konzert in der Katedra Oliwska in Danzig-Oliwa bis in die letzten Reihen gefüllt. Die riesige Kathedrale fasst über 1.000 Personen, die in einer prickelnd gespannten Atmosphäre unserem Konzert lauschten. Möglich wurde dies durch Dr. Monika Zytke, welche uns seit Beginn des Projektes begleitete und sowohl in der Organisation des Chores als auch des Konzertes in Oliwa eine großartige Unterstützerin war. Als Dirigentin und künstlerischen Leiterin der Pommerschen Universität, übernahm sie sogar das Dirigat eines der Stücke und gab damit der Idee, gemeinsam Musik zu gestalten, zusätzliche Strahlkraft.

Bei jeder Konzertreise kommt der Punkt, an dem man sich sagt: Besser kann´s eigentlich nicht werden. – Doch kann es!

In unserem Fall war die nächste Station die Polska Filharmonia Baltycka in Danzig. Wir hatten das bedeutendste Konzerthaus der Region inmitten des historischen Hafens Danzig angemietet. Unter perfekten musikalischen Bedingungen führten wir ein wahrlich erhebendes Konzert auf. Die deutsche Generalkonsulin in Danzig, Cornelia Pieper begrüßte uns sowie das Publikum und würdigte das Engagement dieses Projektes im Interesse der deutsch-polnischen Freundschaft. Auch dieses Konzert war hervorragend besucht und getragen von Emotionen der Freude und dem Gefühl der Gemeinschaft.

Nach diesen schönen und anstrengenden Tagen gönnten wir uns einige Tage Pause und reisten gemeinsam mit dem Chor nach Thüringen, um dort das Abschlusskonzert zu geben. Unterwegs machten wir Halt an der Ostsee und im Isergebirge, um dort zu wandern, schwimmen zu gehen oder einfach nur zu entspannen. Auch ein fröhlicher Abend in einem urig-traditionellen Gasthaus durfte natürlich nicht fehlen.

So gestärkt erreichten wir endlich die Stadt Ilmenau, zu der STÜBA seit jeher eine sehr enge Beziehung hat und wo uns eine große Fan- Gemeinde erwartete. In der frisch sanierten Festhalle fanden sich dann am Abend auch über 800 Gäste und Freunde der STÜBAphilharmonie ein. Es war wie ein Nach-Hause-Kommen und das Konzert war für alle ein unvergessenes Erlebnis.

Die Abschlussfeier mit Tanz, Gesang und viel Lachen zog sich daher auch bis in die frühen Morgenstunden, bis es Zeit zum Verabschieden wurde. Nach zwei Wochen Gemeinsamkeit und solch intensiven und schönen Erlebnissen, fällt dieser Moment am schwersten.

Ein Lächeln und eine kleine Träne gehören daher immer zu der Erinnerung an diese wunderbare Konzertreise.